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Schulpat*innen unterstützen beim Lernen

Maintal, den 16. 11. 2021

Maintaler Freiwilligenagentur sucht weitere Freiwillige – Fortbildungsangebot am 20. November

 

Die Augen funkeln und die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus. Nicht immer grammatikalisch ganz korrekt. Aber genau deshalb sitzt an diesem Tag Stefan Schaaf neben dem zehnjährigen Merdan. Er ist sein Schulpate und hilft ihm dabei, Unterrichtsinhalte nachzubereiten und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Seit dem Frühjahr sind die beiden ein Lerntandem, das die Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur zusammengebracht hat.

 

„Die Pandemie mit Homeschooling und Wechselunterricht hat die Bildungsungleichheit verschärft. Kinder, denen es zu Hause an der technischen Ausstattung und Begleitung bei den Aufgaben fehlte, konnten den Schulstoff nur bedingt bearbeiten. Sie drohten abgehängt zu werden. Damit genau das nicht passiert, haben wir mit Unterstützung von Freiwilligen ein Lernangebot für betroffene Kinder entwickelt“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher.

 

„Für meine Mutter war es nicht einfach, mit mir für die Schule zu lernen. Die Aufgaben waren ja alle auf Deutsch erklärt“, erzählt Merdan. Eine Sprachbarriere für die Familie, die aus Serbien stammt. Da wurde Merdans Vater auf das Angebot der „Schulpat*innen“ der Freiwilligenagentur der Stadt Maintal aufmerksam.

 

„Die Idee für die Schulpat*innen entstand während des ersten Lockdowns. Wir wollten Schüler*innen helfen, damit sie durch das Homeschooling nicht den Anschluss verlieren. Die Schulpat*innen bereiten mit den Kindern in einer 1:1-Betreuung den Unterrichtsstoff vor und nach, klären offene Fragen und unterstützen bei den Hausaufgaben“, erläutert Olivia Metzendorf, Leiterin der Fachdienstes Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur. Gleichzeitig geht es um viel mehr als das schulische Lernen. „Es geht darum, eine Beziehung aufzubauen, dem Kind Zeit zu schenken und den Austausch mit einer Vertrauensperson jenseits des Schul- und Familienalltags zu ermöglichen“, ergänzt sie.

 

Gleichwohl arbeitet die Freiwilligenagentur natürlich eng mit den Schulen zusammen. „Wir kooperieren derzeit mit der Villa Kunterbunt, der Wald-, Wilhelm-Busch- und Werner-von-Siemens-Schule. Die Lehrkräfte nennen uns Schüler*innen, für die das Angebot der Schulpat*innen interessant sein könnte. Die Eltern erhalten vorab einen Fragebogen, um den Lernbedarf zu ermitteln, und können sich dann für das kostenlose Angebot entscheiden. Anschließend folgt ein erstes Kennenlernen“, schildert Metzendorf.

 

Bei Merdan und Stefan Schaaf ist der Funke sofort übergesprungen. Der Drittklässler und der Doktorand sind mittlerweile ein eingespieltes Team. „Er hilft mir und erklärt mir, was ich nicht verstanden habe“, sagt der Zehnjährige. Gemeinsam wird aber nicht nur gelernt. „Wir unterhalten uns viel und tauschen uns darüber aus, was in der letzten Woche so passiert ist, auch abseits der Schule“, erzählt Schaaf. Das schult die Sprachkenntnisse – ebenso wie gemeinsame Spiele – ganz nebenbei und ist ein wichtiger Ausgleich zur reinen Lernzeit. Und Merdan lernt schnell. Er ist aufgeschlossen und zielstrebig. Stolz erzählt er Stefan Schaaf von seiner 1 in der Mathearbeit. „In Mathe brauche ich keine Hilfe. Das ist easy“, winkt er lachend ab.

 

„Er ist sehr, sehr fleißig“, bestätigt Schaaf. Der Jurist promoviert gerade und war auf der Suche nach einem Ehrenamt, das ihm Spaß macht und mit dem er jemand anderem helfen kann. Durch einen Zeitungsartikel stieß er auf das Angebot der „Schulpat*innen“. Weil er während des Studiums bereits Kurse für Studierende geleitet hat, ist ihm die Aufgabe nicht fremd. „Aber Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Man findet sehr schnell rein“, betont er.

 

Mittlerweile gibt es 18 Schulpat*innen für 20 Kinder im Grundschulalter. Sechs weitere Kinder stehen auf der Warteliste. Weitere Freiwillige werden also gesucht. „Wir achten darauf, dass die Pat*innen und Kinder gut zusammenpassen. Nach einem ersten Kennenlernen stimmen die Pat*innen und Schüler*innen ihre Treffen individuell ab. Es besteht die Möglichkeit, sich vor Ort zu treffen - dazu stehen Räume im Kinder- und Jugendhaus und Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim, im Juz in der Waldsiedlung sowie in Bonis Treff in Dörnigheim zur Verfügung. Der Austausch kann aber auch digital erfolgen“, erklärt Metzendorf. Um die Pat*innen auf ihre Aufgabe vorzubereiten, bietet die Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur Fortbildungen an. Die nächste findet am Samstag, 20. November, von 9.00 bis 17.00 Uhr online statt. Anmeldungen sind noch möglich.

 

Wer sich für eine Schulpatenschaft interessiert und sich als Freiwillige*r melden oder erstmal nur an der Fortbildung teilnehmen möchte, kann zu Olivia Metzendorf von der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur Kontakt aufnehmen unter der Telefonnummer 06181 400-449 oder per E-Mail an . Weitere Informationen zu den Schulpaten gibt es auf der Webseite der Freiwilligenagentur unter www.maintal.de/freiwilligenagentur.

 

Bild zur Meldung: Stefan Schaaf und Merdan (von links) sind ein eingespieltes Team. Der Doktorand unterstützt den Grundschüler im Rahmen des Projekts „Schulpat*innen“ der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur. Foto: Stadt Maintal

Integreat Klima-Bündnis Kultur-Region   Link zu Prävention und Sicherheit; Bild zeigt das Logo vom Projekt Kompass Externer Link zur 115 - Ihrer Behördennummer - Wir lieben Fragen; Bild zeigt das Logo, welches aus einem Telefon und den Zahlen 115 besteht Kfk Fairtrade Externer Link zur Charta der Vielfalt; Maintal hat sie unterzeichnet; Bild zeigt das Logo, welches aus vielen bunten Punkten und Kreisen besteht Maintal hat die Charta der Klima-Kommunen Hessen (Logo) unterzeichnet. Das Maintaler Gründerzentrum ist durch den Main-Kinzig-Kreis zertifiziert. Das Bild zeigt das Logo des Zertifikats.