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Biodiversität und Insektenschutz

Aufgrund bestimmter Bedürfnisse werden immer mehr Flächen bebaut. Auch wenn auf einen ökologischen Ausgleich geachtet wird, kommt die Natur oft zu kurz.

 

Durch verschiedene Projekte der Stadtverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde, der Maintaler Vereine und weiterer Institutionen wird jedoch auf den Schutz und Erhalt von Flora und Fauna geachtet. Denn die Biodiversität ist in Gefahr.

 

Doch was heißt eigentlich "Biodiversität"? Warum spielen heimische Pflanzen dabei eine Rolle und wieso sind Insekten überlebenswichtig für Menschen? Diese und weitere Fragen beantworten wir gerne.

 

Was ist Biodiversität?

 

Biodiversität oder auch biologische Vielfalt umfasst:

- Artenvielfalt

- Genetische Vielfalt

- Vielfalt der Lebensräume

 

Die Artenvielfalt ist die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten. Ob Vögel, Schmetterlinge und Bienen oder Knolliger Hahnenfuß, Klatschmohn oder Schöllkraut: All das sind verschiedene Arten von Tieren oder Pflanzen. Sie bilden die Artenvielfalt.

 

Bei der genetischen Vielfalt kommt es auf die genetischen Unterschiede der einzelnen Arten an. Ein Schmetterling ist in erster Linie ein Schmetterling, jedoch gibt es auch hier verschiedene Unterarten. Jede sieht anders aus und hat andere Bedürfnisse.

 

Die Vielfalt der Lebensräume umfasst verschiedene Ökosysteme wie Wälder, Wiesen, Moore oder auch Lebensräume an Flüssen oder im Feld.

 

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erklärt die Begriffe folgendermaßen:

"Biologische Vielfalt oder Biodiversität steht als Sammelbegriff für die Vielzahl der Arten, die genetischen Besonderheiten innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensgemeinschaften.

 

Somit bedeutet biologische Vielfalt mehr als nur Artenvielfalt und bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt geht es entsprechend um mehr als den Schutz von Arten. In ihrem Facettenreichtum bildet die biologische Vielfalt für den Menschen Lebensqualität und eine der wichtigsten Überlebensgrundlagen. Tiere, Pflanzen, Pilze oder Mikroorganismen sorgen für sauberes Wasser, frische Luft, ein angenehmes Klima und fruchtbaren Boden für gesunde Nahrungsmittel. 

Seit Jahrtausenden beeinflussen menschliche Aktivitäten die biologische Vielfalt und seit einigen Jahrzehnten offenbaren sich zunehmend negative Folgen. Die Nutzung der Natur beispielsweise durch Infrastrukturmaßnahmen, Abholzung, Überfischung und die industrielle, intensive Landwirtschaft zerstört zunehmend Lebensräume. Zudem bedrohen der Klimawandel und sich zu schnell ändernde Umweltbedingungen die biologische Vielfalt."  (Quelle: https://www.bfn.de/thema/biologische-vielfalt

 

Wieso ist die Biodiversität so wichtig?

 

Die Gründe sind naheliegend. Werden Biotope und Ökosysteme zerstört, wird auch die dort heimische Tierart aussterben. Gerade die Insekten spielen jedoch auch in unserem Leben eine wichtige Rolle. Mal abgesehen davon, dass Pflanzen unsere Luft reinigen und damit unsere Lebensgrundlage sicherstellen.

 

Insekten sind Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Fehlen Insekten, finden andere Tiere nicht genügend Nahrung und sterben aus. Es entsteht eine Kettenreaktion.

 

Bienen bestäuben zudem Obst- und Gemüsepflanzen. Sterben Wildbienen aus, werden wir unsere Feldfrüchte selbst bestäuben müssen. Was lächerlich klingt, ist leider schon in vielen Ländern Tatsache. Honigbienen werden die Bestäubung der Pflanzen nicht alleine schaffen. 

 

Honigbienen und vereinzelte Wildbienen ernähren sich polylektisch, was bedeutet, dass sie sich vom Pollen verschiedener Pflanzen ernähren. Doch fast alle Wildbienenarten ernähren sich oligolektisch, also nur von den Pollen einer bestimmten Pflanze. 

Beispiel: Die Natternkopf-Mauerbiene sammelt nur Pollen des Natternkopfes, womit sie sich und ihre Larven ernährt.

 

Das Ganze ist demnach ein Schlüssel-Schloss-Prinzip. Pflanzt man bestimmte Wildblumen, kommen auch die Spezialisten. Man "pflanzt" quasi Tiere.

 

Was kann ich tun, um das Artensterben zu bremsen und die Biodiversität zu unterstützen?

 

Das wichtigste ist: umdenken! Nicht alles, was als ästhetisch ansprechend galt oder gilt, ist sinnvoll. Deshalb ein paar Empfehlungen:

 

Rasen mähen - Häufigkeit

Klassisch mähen viele Menschen ihren englischen Rasen alle 1-2 Wochen. Es könnte sonst ungepflegt aussehen. Doch STOP! Wenn Sie Ihren Rasen einfach wachsen lassen, entstehen kleine Pflanzen, die Futter und Schutz darstellen: Gänseblümchen, Klee, usw. Und Sie sparen Zeit, die Sie anders nutzen können.

 

Rasen mähen - Art und Technik

Regel Nummer eins: Mähen statt mulchen! Im Idealfall lassen Sie den langen Grünschnitt noch eine Weile liegen. So haben Insekten die Möglichkeit, den Grashalm zu verlassen. Benutzen Sie eine Sense oder einen Balkenmäher, wenn Sie die Möglichkeit haben. Ein absolutes No-Go sind jedoch Mähroboter. Diese Roboter überfahren immer wieder Tiere. Viele Igel sind neben Insekten schon jämmerlich verendet.

 

Heimisch statt tropisch

Wie bereits erwähnt, sind Insekten und weitere Tiere auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Möchten wir unsere heimischen Wildbienen retten, müssen wir heimische Pflanzen säen. Achten Sie beim Kauf von Saatgut und Pflanzen stets auf die Herkunft.

 

Auswahl der Pflanzen

Es gibt viele wunderschöne Blumen, die herrlich riechen und eine prächtige Blüten haben. Leider sind jedoch viele beliebte Pflanzen keine heimischen Kulturpflanzen. Wildbienen können mit ihnen nichts anfangen. Ist die Blüte gefüllt, gelangt die Biene nicht mal an Pollen und Nektar. Gerne lässt man sich davon täuschen, dass es an einer Pflanze "nur so summt und brummt". Aber nur, weil dort Bienen sind, heißt das noch nicht, dass diese Pflanze gut für sie ist. Zudem gibt es sogenannte Neophyten. Das sind nicht-heimische Arten, die sich schnell ausbreiten und die heimische Pflanzenwelt zerstören. Achten Sie deshalb auf heimische Wildpflanzen. Auch bestimmte Kräuter und Obstsorten lassen sich gut verwenden.

 

Insekten haben auch Durst

Auch Insekten sind rund ums Jahr, insbesondere in den heißen Sommermonaten, auf der Suche nach Wasser. Bieten Sie Insekten ein naturnahes Schälchen mit Wasser an. Legen Sie am besten noch einen Stein hinein, damit das Insekt sich darauf retten kann, sollte es ins Wasser fallen.

 

Nistmöglichkeiten

Mittlerweile bekommt man sie in jedem Markt: Insektenhotels. Nutzen haben die jedoch für Wildbienen und Schmetterlinge kaum. Hat man ein Insektenhotel aufgebaut und lebt tatsächlich eine Biene drin, hat man viel Glück. Honigbienen und Wespen leben in Völkern. Wildbienen hingegen sind meist Einzelgänger. Je nach Art bevorzugen sie verschiedene Nistplätze. Darunter zählt jedoch kein unnatürliches Insektenhotel, sondern Totholzstämme (bereits abgestorbener Baum, Totholz), Sandboden, Erde, Mauern, Benjeshecken und Steinuntergründe. Haben Sie also Platz im Garten, gestalten Sie einen natürlichen Nistplatz. Haben Sie einen Baumstumpf im Garten, dient er perfekt als Nistplatz.

 

Kontakt 

Benötigen Sie Hilfe und haben Sie Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an die Blühbotschafterinnen für die Insektenvielfalt des Main-Kinzig-Kreises

 

Bettina Goetz

Blühbotschafterin für die Insektenvielfalt
im Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz

für Maintal und Bruchköbel

Gärtnerin beim Fachdienst Grün des Eigenbetrieb Betriebshof Maintal
E-Mail:
Webseite: www.mainkinzigbluehtnetz.de

 

Sarah Bersuch

Blühbotschafterin für die Insektenvielfalt
im Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz

für Maintal

Verwaltungsfachangestellte beim Fachdienst Umwelt der Stadt Maintal

Telefon: 06181 400 200
E-Mail: 

E-Mail für städtische belange:
Webseite: www.mainkinzigbluehtnetz.de

 

Die Blühbotschafterinnen Sarah Bersuch und Bettina Goetz beim Main.Kinzig.Blüht.Fest (von lins nach rechts), Foto: Bersuch/Goetz
Logo des Main.Kinzig.Blüht.Netz, Foto: MKK
Integreat Klima-Bündnis Kultur-Region   Link zu Prävention und Sicherheit; Bild zeigt das Logo vom Projekt Kompass Externer Link zur 115 - Ihrer Behördennummer - Wir lieben Fragen; Bild zeigt das Logo, welches aus einem Telefon und den Zahlen 115 besteht Kfk Fairtrade Externer Link zur Charta der Vielfalt; Maintal hat sie unterzeichnet; Bild zeigt das Logo, welches aus vielen bunten Punkten und Kreisen besteht Maintal hat die Charta der Klima-Kommunen Hessen (Logo) unterzeichnet. Das Maintaler Gründerzentrum ist durch den Main-Kinzig-Kreis zertifiziert. Das Bild zeigt das Logo des Zertifikats.